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NIVREL Repetition Classique SE 2012

von Guido Grohmann - 18 Apr, 2012

NIVREL Repetition Classique SE 2012

Die Geschichte der Repetition

Repetitionen gehören aufgrund des hohen mechanischen Aufwands zu den kompliziertes-ten mechanischen Uhren. Auf dem Zifferblatt sieht man davon meist wenig, denn ihr zu-sätzliches Können ist nicht sichtbar, sondern hörbar. Repetition bedeutet in der Welt der Uhren das wiederholte Abspielen eines akustischen Erinnerungssignals. Die Technik des Uhrwerks mit Repetition stammt aus einer Zeit ohne elektrisches Licht und wurde bereits von Romanautoren wie Karl May bewundert und beschrieben. Die Geschichte der Repetition ist jedoch weitaus älter.

Ende des 16. Jahrhunderts musste König Jakob II. von England darüber urteilen, welche der beiden konkurrierenden Parteien Anspruch auf das Patent der Repetition in einer Taschenuhr hatte. 1687 schließlich sprach der König dem Uhrmacher Daniel Quare das Patent zu. Grund für diese Entscheidung war, dass bei seiner Repetition der Stunden- und Viertelstundenschlag durch einen Drücker ausgelöst werden konnte, während die Repetition von Pfarrer Edward Barlow und Uhrmacher Thomas Tompion zwei Drücker benötigte.

Die eigentliche Idee hinter der Erfindung der Repetition war, die Uhrzeit auch ohne Hilfe von Kirchturmglocke oder Kerzenlicht mitgeteilt zu bekommen. Denn früher gab es lediglich den Kirchturm, der über eine Uhr verfügte und die Uhrzeit anzeigte. Als Menschen anfingen über eigene Uhren zu verfügen, konnten sie diese während der Dunkelheit nicht ablesen. So entstand der Wunsch, sich die aktuelle Uhrzeit auf Anforderung auch hörbar mitteilen lassen zu können.

Vor 300 Jahren: Erfindung der 5-Minuten Repetition

Bereits 1695 konnte Uhrmacher Quare die Genauigkeit des akustischen Schlages bei Repetitionsuhren auf 7 ½ Minuten (auch Achtelstunden genannt) verbessern. Ziwschen 1710 und 1712, d. h. vor ziemlich genau 300 Jahren wurde dann die erste Taschenuhr mit 5-Minuten-Repetition gebaut und vollendet. Der Uhrmacher Samuel Watson, der gleichzeitig die erste bekannte Stoppuhr mit Pulsmessung erfand, entwickelte Anfang des 18. Jahrhunderts die erste 5-Minuten Repetition in einer Taschenuhr. Später wurden Ta-schenuhren vorgestellt, welche Stunden, Viertelstunden und sogar Minuten zu schlagen vermochten. Letzgenannte wurde vom Engländer Thomas Mudge um 1750 erfunden und gehört zu den kompliziertesten ihrer Art.

Trotz der heutigen technisch weit fortgeschrittenen Gesellschaft und der Möglichkeit sich jederzeit und überall über die Uhrzeit zu informieren, geht von der Repetition nach wie vor eine ganz besondere Faszination aus. Der Grund hierfür liegt vor allem in der Ho-chachtung vor dem uhrmacherischen Können eine solche aufendige Komplikation auf kleinstem Raum zu bauen. Nicht nur die Herstellung der weit über 400 Werkskomponen-ten, auch ihr nachträgliches Verzieren, Zusammensetzen, Aufeinanderabstimmen und Feinjustieren bedarf außerordentliche uhrmacherische Fähigkeiten und nimmt Zeit in Anspruch.

Die Repetition von NIVREL: Ein Erbe von Kelek

Die Geschichte der Repetition bei NIVREL beginnt mit der schweizer Uhrenmarke Kelek, die Gerd Hofer bis 1997 als Repräsentant für Deutschland, Österreich und Holland vertrat. Seit 1975 vermarktete Kelek verschiedene Modelle mit einem 5-Minuten Repetitionsmodul von Dubois Dépraz. Als Kelek 1997 von Breitling gekauft wurde, sicherte sich Gerd Hofer von NIVREL einen großen Teil der Lagerbestände an Repetitionswerken. Die ersten 500 Repetitionen wurden so bei NIVREL mit den ursprünglichen Werken aus den Beständen der Kelek gebaut. Auch beim Design der dazugehörigen Uhr lehnte man sich stark an die Ursprungsrepetition von Kelek an.

Die seitdem von NIVREL präsentierten 5-Minuten Repetitionen schlagen die Stunden mit einem einfachen Schlag auf eine Tonfeder, alle angefangenen fünf Minuten-Schritte mit einem Doppelschlag auf zwei Tonfedern. Die Akustik wird dabei von zwei Hämmern erzeugt, die leicht versetzt schlagen. Die Zeiger geben Stunde, Minute und Sekunde an.
Wie bei allen bekannten Repetitionsuhren wird beim Betätigen des Drückers, hier bei 6 Uhr, eine Feder gespannt, wodurch die Kraft für das Schlagwerk erzeugt wird. Dank der Alles-oder-nichts-Funktion schlägt die Repetition entweder genau die Uhrzeit, d. h. alle Stunden und alle vergangenen 5 Minuten oder aber gar nicht. Diese Funktion verhindert das Schlagen der Repetition bei nicht ausreichend genug gespannter Feder und schützt das Werk so vor einem technischen Schaden.

Limitiert zum Geburtstag; Die NIVREL Repetition Classique SE 2012
Bei dem für das Jahr 2012 gestalteten, auf 100 Stück limitierten Sondermodell war die Wahl des Gehäuses mit einem geschlossenem Stahlboden wesentlich. In der Regel sind alle mechanischen Uhren von NIVREL auf der Rückseite mit einem Glasboden versehen. Jedoch bilden geschlossene, runde Gehäuse die besten Resonanzkörper für die Akustik des Repetitionsschlages, so dass ein geschlossener Stahlboden das Resonanzverhalten weniger beeinträchtigt wie ein offener Saphirglasboden. Hinzu kam die Idee einer sehr individuellen und besonderen Bodengravur. So wurde auf den Boden ein Teilbereich des Repetitionsmoduls mit der Stundenstaffel und den zugehörigen Stundenrädern sowie den markanten Brequetzeigern eingraviert, für die eine NIVREL Repetition bekannt ist. Selbstverständlich erhält jede einzelne Repetition eine individuelle Seriennummer und die Inschrift „300 Jahre 5-Minuten Repetition“.

Das Zifferblatt besticht durch Klarheit und gute Ablesbarkeit dank der großen ara-bischen Zahlen. Die Zahlen wurden auf dem mit weißem Glanzlack beschichtetem Zifferblatt aufgedruckt. Ein optisches Augenmerk fällt auf die Rote 12, die der Uhr einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Abgerundet wird das Gesicht der Uhr durch die schwarz lackierten Brequetzeiger.

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