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Steingravur Drachen: Handgravur in einem Bergkristall

von Anja Hofer - 20 Mar, 2012

Der Bergkristall ist ein farbloser Edelstein aus der Quarz-Gruppe. In der Schmuckherstellung findet er seit Jahrhunderten Anwendung und wurde früher aufgrund seiner glattflächigen, extrem harten und durchsichtigen Eigenschaft auch als ein Naturwunder angesehen. In der Antike ging man davon aus, dass es sich um tiefgefrorenes Eis handelt, was dem Kristall auch seinen Namen gab.

Zeichnung des zu gravierenden Motivs. Spiegelverkehrte Gravur des Bergkristalls Detaillierte Gravurarbeiten wie z. B. die Schuppen des Drachen

Bei dem von uns verwendeten Bergkristall handelt es sich um einen reinen, komplett durchsichtigen Bergkristall ohne Einschlüsse, der zudem komplett spannungsfrei sein muss. Er wird in eine 2 mm dicke runde Platte geschliffen und mit einer ca. 2 mm breiten Mittellochbohrung versehen.

Zuerst wird ein Motiv gewählt und grob skizziert, wobei bei der Motivwahl das Mittelloch für die Zeiger berücksichtigt werden muss. Das Motiv wird dann spiegelverkehrt mit einem Bleistift auf den Bergkristall skizziert. Daraufhin erfolgt ein Anschneiden der Skizze, denn bei den späteren Gravurarbeiten wird mit Öl gearbeitet, so dass der Bleistift verwischt. Im Anschluss daran beginnen die aufwendigen Gravurarbeiten und das Motiv wird als vertiefte Gravur (Intaglio) in den Bergkristall mithilfe eines selbstgedrehten Stahlrades mit mechanisch aufgebrachtem Diamantstaub eingraviert.

Sind die Gravurarbeiten abgeschlossen wird das Motiv in unterschiedlichen Lagen mit Ölfarben bemalt, wobei die Farbe, die am obersten zu sehen ist, als erstes aufgebracht wird. In dem vorgestellten Beispiel ist das die schwarze Farbe. Da ein Pinsel zu grob wäre, wird für die Auftragung der Farbe eine Akkupunkturnadel verwendet, die in einer Halterung fixiert ist.

Gravierter Drachen wird mit der ersten Farbschicht ausgemalt. Zweite Farbschicht wird aufgetragen Das Motiv wird komplett ausgemalt

Nach jeder Farbschicht muss diese je nach Farbart mehrere Stunden bis hin zu mehreren Tagen trocknen. Daraufhin werden die nächsten Farbschichten aufgebracht bis das Motiv komplett ausgemalt ist.

Komplett ausgemaltes Motiv Mithilfe von UV-Licht werden der Bergkristall mit der Perlmuttplatte verbunden Fertig montierte Uhr mit Bergkristall

Zum Schluss wird die Gravur mit Hartwachs versiegelt, so dass die Farbe sich nicht mehr ablösen kann. Mit Hilfe von UV-Licht wird daraufhin der Stein auf eine Perlmuttscheibe fixiert, wobei penibel darauf geachtet werden muss, dass die Flächen plan aufeinander aufliegen. Nachdem das Schmuckstück fertiggestellt ist, wird dieses durch den Uhrmacher in die Uhr eingebaut.

Mehr zu unserem Modell Répétition Crystal Dragon finden Sie in unserem Bereich Kollektion.

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